Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

The Foley Artist – So entstehen Soundeffekte für Filme, Games und Hörspiele

Sound­ef­fek­te gehören zu jedem guten Film, Game oder Hör­spiel. Hast Du Dir schon ein­mal Gedanken gemacht, wie die Geräusche gemacht wer­den? Und wer sie macht? Über­raschen­des über die Kun­st des Nachver­to­nens erfährst Du in dem Kurz­film „The Foley Artist“ von Oliv­er Holms. Er beant­wortet uns einige Fra­gen zum Sound­de­sign.

Ein Foley Artist – benan­nt nach dem Sound-Effekt-Pio­nier Jack Foley – ist ein Geräuschemach­er. Er kreiert Geräusche von Kino- oder TV-Fil­men, deren Orig­inal­ton nicht ver­wen­det wer­den kann. Ein Sound­de­sign­er kommt aber zum Beispiel auch bei Hör­spie­len, Ani­ma­tions­fil­men oder Games zum Ein­satz, für die Geräusche über­haupt erst erschaf­fen wer­den müssen. Der Lon­don­er Regis­seur Oliv­er Holms hat einen char­man­ten Kurz­film gedreht, der einen Sound-Edi­tor bei der Arbeit zeigt.

Pianist

Der Unterschied zwischen Schein und Sein

Holms Inten­tion, einen Film über Sound­de­sign zu drehen, war ein philosophis­ch­er: auf humor­volle Art den Unter­schied zwis­chen dem glänzen­den End­pro­dukt – dem Schein – und der unsicht­baren Seite, die notwendig ist, um dieses wirken zu lassen – dem Sein –, her­auszuar­beit­en. Oder konkreter: „Ich dachte, es wäre inter­es­sant zu erfahren, welche Charak­tere es vorziehen, im Schat­ten zu bleiben und ihr Leben damit zu ver­brin­gen, in ein­er Sparte des Filmemachens zu arbeit­en, die am Besten ist, wenn sie nicht zu erken­nen ist.“

Sound­de­sign, sagt Holms, sei ein uner­lässlich­er Part des Filmemachens, da dessen intel­li­gen­ter Ein­satz den Zuschauer in die Erzäh­lung here­inziehen und seine emo­tionale Reak­tion leit­en kann: „Mit Geräuschen kann man extrem unauf­fäl­lig Beto­nun­gen und ver­steck­te Beziehun­gen zwis­chen Charak­teren und Szenen schaf­fen.“

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Voller Körpereinsatz: behind the scenes of the scenes

Wie genau das gelingt, zeigt Holms in seinem Film: Foley-Artist. Ian Mac­naughton ver­tont die mor­gendliche Rou­tine ein­er Frau, gespielt von Geor­gia Waters. Sie schläft, er spielt Klavier. Er lässt den Weck­er klin­geln, sie wacht auf. In höch­ster Konzen­tra­tion star­rt er auf den Bild­schirm, um den richti­gen Zeit­punkt zu tre­f­fen. Sie ste­ht auf. Ian patscht mit den Hän­den auf ein Tablett. Die Ver­to­nung von Schrit­ten gehört zu den Haup­tauf­gaben eines Geräuschemach­ers. Jet­zt fol­gen die soge­nan­nten Hand­lungs­geräusche: Sie duscht, Ian sprüht Wass­er durch ein Sieb. Sie sham­pooniert die Haare, er kreiert den passenden Sound, indem er Spaghet­ti matscht. Nun ver­langt ihm die Hand­lung vollen Kör­pere­in­satz ab: Im Kleid und bewaffnet stürzt er zu Boden …

Verblüffende Bilder über Geräusche

Oliv­er Holms zeigt nicht nur ein Meti­er, über das man sich nor­maler­weise keine Gedanken macht, son­dern set­zt es auch erfrischend um. Schön: der Kon­trast zwis­chen der Alltäglichkeit des Films und den unkon­ven­tionellen Meth­o­d­en des Sound­de­sign­ers. Auch über­raschend: dass es im dig­i­tal­en Zeital­ter zur Film­pro­duk­tion solch eines manuellen Jobs bedarf. Sieh selb­st.

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