Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

Stromkabel war gestern – die Zukunft lädt mit Ultraschall

Das US-Start­up uBeam arbeit­et an einem Pro­jekt, von dem die Tech­nikwelt bish­er nur träu­men kon­nte: Akkus sämtlich­er tech­nis­ch­er Geräte über die Luft und ohne Ladesta­tion aufladen.

Dass Du Smart­phones mit­tler­weile ohne Kabel aufladen kannst, über­rascht Dich höchst­wahrschein­lich nicht mehr. So ist es beispiel­sweise mit dem Sam­sung Galaxy S6 möglich. Per Induk­tions­fläche kannst Du den Akku kabel­los mit elek­trisch­er Energie zu ver­sor­gen. Sog­ar IKEA bietet zu diesem Zweck seit Kurzem Möbel mit inte­gri­ert­er Induk­tions­fläche an.

Das Start­up uBeam arbeit­et derzeit an ein­er Lade­tech­nik per Ultra­schall, die sowohl kabel- als auch kon­tak­t­los funk­tion­iert. Damit wären Ladesta­tio­nen in Form von Steck­dosen, mobilen Akkus oder eben Induk­tions­feldern kün­ftig nicht mehr nötig.

Strom per Ultra­schall über­tra­gen

Hin­ter der Idee der wom­öglich rev­o­lu­tionären Tech­nik steckt die 26-jährige Mered­ith Per­ry, Lei­t­erin des Star­tups uBeam. Das Prinzip klingt recht sim­pel: Zunächst braucht es einen Sender und einen Empfänger, um die Ultra­schall­wellen von Punkt A nach Punkt B über­tra­gen zu kön­nen. Der Sender befind­et sich dabei am Strom­netz und dient als Energiequelle. Dessen abgegebene Ultra­schall­wellen brin­gen im Empfänger befind­liche Piezokristalle zum Schwin­gen, die wiederum durch ihre Bewe­gung elek­trischen Strom erzeu­gen. Im Falle von Smart­phones kommt als Empfänger eine spezielle Hülle zum Ein­satz, die sich äußer­lich nicht von herkömm­lichen Mod­ellen unter­schei­det. Die Reich­weite des Ultra­schalls liegt derzeit bei knapp fünf Metern. Das Prinzip von uBeam ähnelt dabei dem von W-LAN: Befind­et sich ein Empfänger inner­halb des Ultra­schall-Radius, erzeugt dieser automa­tisch Strom.

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uBeam weckt Inter­esse bei Inve­storen

Hin­ter dem Start­up hat sich mit­tler­weile eine ganze Gruppe von Inve­storen gebildet, unter denen sich Yahoo-Chefin Maris­sa May­er und Nap­ster-Grün­der Shawn Fan­ning befind­en. Kaf­fee-Riese Star­bucks hat eben­falls Inter­esse an uBeam bekun­det. Zu den weit­eren Inter­essen­ten zählen die Flugge­sellschaft Vir­gin und die Hotelkette Star­wood sowie mehrere Restau­ran­tket­ten.

So kön­nten Restau­rants und Hotels ihren Gästen in Zukun­ft nicht nur W-LAN anbi­eten son­dern auch eine Art Strom-Hotspot.

Voraus­sichtlich in zwei Jahren mark­treif

Derzeit befind­et sich die Umset­zung der kon­tak­t­losen Stromzu­fuhr zwar noch in der Entwick­lungsphase, doch schon jet­zt funk­tion­iert die Meth­ode nach Angaben des Star­tups zuver­läs­sig und nimmt in punc­to Ladedauer genau so viel Zeit in Anspruch wie herkömm­liche Lade­vorgänge am Netz auch. Selb­st die Kosten der Empfänger sind mit geschätzten $50 oder gar weniger auch für den Pri­vat­ge­brauch dur­chaus über­schaubar. Bevor das Pro­jekt uBeam allerd­ings den Markt erobern darf, sind noch ein paar grund­sät­zliche Fra­gen zu klären. Beispiel­sweise wie effizient die Ultra­schall-Lösung wirk­lich ist. Wie viel Strom kommt beim Empfänger an? Schaden die Ultra­schall­wellen auf Dauer dem men­schlichen Kör­p­er? Wie reagieren Tiere darauf? Und gibt es eventuell tech­nis­che Kom­p­lika­tio­nen, die bish­er noch gar nicht bedacht wur­den? Um all diese Ungewis­sheit­en zu klären und das Pro­dukt let­z­tendlich mark­treif zu machen, wird es nach Schätzun­gen von uBeam wohl noch unge­fähr zwei Jahre dauern.

Ob sich hin­ter dem kabel­losen Strom eine tech­nis­che Rev­o­lu­tion ver­birgt oder am Ende doch nur heiße Luft dabei her­auskommt, ste­ht also noch in den Ster­nen.

Was hältst Du vom Laden ohne Strom? Würdest Du uBeam nutzen?

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