Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

Skurrile Technik: Die Zukunft hat lange begonnen

Bots, die weniger als ein Gramm wiegen. Drohnen, die sich per Smart­phone steuern lassen. Robot­er, die Tis­chten­nis spie­len. Viele Inno­va­tio­nen, die heute noch kurios und ohne direkt erkennbaren Nutzen erscheinen, kön­nen schon bald unseren All­t­ag verän­dern.

Wis­senschaftler haben auf der ICRA-Jahreskon­ferenz 2015 in den USA kür­zlich einen kleinen Robot­er präsen­tiert, der beim ersten Hin­se­hen aussieht, wie ein Schnipsel Papi­er. Zugegeben, das klingt jet­zt nicht so spek­takulär. Wenn man sich aber anschaut, was dieser 0,31 Gramm leichte Schnipsel so alles macht, sobald er auf ein­er war­men Ober­fläche liegt, staunt man nicht schlecht: Zunächst fal­tet er sich selb­st auf und begin­nt zu krabbeln, trans­portiert Las­ten oder schwimmt sog­ar durch Wass­er. Möglich ist das durch Mag­net­felder. Hat man genug vom krabbel­nden Falt­blatt, kann man es gän­zlich in Ace­ton auflösen und zurück bleibt nur ein winziger Mag­net.

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Fer­nges­teuerte Kak­er­lak­en

Eine weit­ere Kuriosität unter den tech­nis­chen Errun­gen­schaften des Men­schen ist klein, hat sechs Beine und verur­sacht bei den meis­ten eine Ekel­reak­tion. Die Rede ist von Kak­er­lak­en. Die Kak­er­lake an sich hat der Men­sch natür­lich nicht erfun­den, in der Wis­senschaft wer­den sie aber gerne als Ver­such­stiere ver­wen­det, um am Ner­ven­sys­tem zu exper­i­men­tieren. Dabei wer­den die Sin­nesor­gane der Sch­abe mit Elek­tro­den verse­hen, um sie fern­s­teuern zu kön­nen. Das amerikanis­che Unternehmen Back­yard Brains brachte mit RoboRoach sog­ar für Hob­by-Forsch­er eine App auf den Markt, mit deren Hil­fe man eine lebendi­ge Küchen­sch­abe mit dem Handy steuern kann. Vorher muss die Kak­er­lake allerd­ings in Eiswass­er betäubt wer­den. Dann wird ein klein­er Adapter auf ihrem Rück­en drapiert und die Füh­ler wer­den abgeschnit­ten und durch Elek­tro­den erset­zt. Das klingt nicht nur skur­ril, son­dern unter Tier­schutza­spek­ten auch sehr bedenkenswert.

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Men­sch vs. Mas­chine

Aber zurück zu den Robot­ern. Es ist schon beein­druck­end, heute Dinge im realen Leben zu sehen, die wir als Kinder höch­stens aus Star-Wars-Fil­men kan­nten. Ger­ade bei Robot­ern hat die Tech­nik immense Sprünge gemacht. Let­ztes Jahr zum Beispiel machte eine auf­se­hen­erre­gende Mar­ket­ingkam­pagne des Robot­er­her­stellers KUKA die Runde durch die sozialen Net­zw­erke. In dem Video zeigte das Augs­burg­er Unternehmen einen Robot­er, der gegen den sechs­fachen Europameis­ter und Weltk­lass­espiel­er Timo Boll Tis­chten­nis spielt und am Ende nur knapp unter­liegt. Zwar war das Match nicht frei gespielt, son­dern pro­gram­miert. Den­noch lässt sich hier schon erah­nen, was in ein paar Jahren wohl alles möglich sein wird.

Noch mehr beschle­icht einen das Gefühl, man habe da ein wirk­lich­es Lebe­we­sen vor sich, wenn man den zweibeini­gen Robot­er ATRIAS von der Ore­gon State Uni­ver­si­ty beobachtet. Dieser hält sich sog­ar auf den Beinen, wenn er getreten oder mit Bällen bewor­fen wird. Der Laufro­bot­er kann Rich­tungswech­sel vollführen, Hügel hochlaufen und reagiert auf unter­schiedlich­es Ter­rain.

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Elek­tro­n­is­che Genies

Aber die Entwick­lung in Sachen Robot­ertech­nik hört nicht bei Bewe­gungsabläufen auf. Wis­senschaftler arbeit­en an intel­li­gen­ten Maschi­nen, die uns Men­schen eines Tages nicht nur Arbeit, son­dern auch viele Auf­gaben im All­t­ag abnehmen kön­nten. Maschi­nen wie der Robot­er Jibo, den die amerikanis­che Robot­er-Exper­tin Cyn­thia Breazeal am Mass­a­chu­setts Insti­tute of Tech­nol­o­gy (MIT) entwick­elte. Jibo erken­nt Men­schen am Gesicht, wen­det sich ihnen zu, hört zu und antwortet. Und er erledigt Jobs auf Zuruf: zum Beispiel eine Piz­za bestellen etwa oder Ter­mine im Kalen­der ein­tra­gen.

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Ger­ade die Forschun­gen im Bere­ich der kün­stlichen Intel­li­genz sind äußerst span­nend und es ist mehr als wahrschein­lich, dass sich in den kom­menden Jahren und Jahrzehn­ten durch intel­li­gente Maschi­nen und Robot­er so einiges an unser­er Arbeitswelt und in unserem All­t­ag verän­dern wird. Natür­lich birgt der tech­nis­che Fortschritt neben all den Möglichkeit­en auch Risiken. Der britis­che Physik­er Stephen Hawk­ing sieht in ihr sog­ar eine Bedro­hung für die Men­schheit. In der Finan­cial Times warnte der Physik­er davor, dass kün­stliche Intel­li­genz uns Men­schen irgend­wann über­holen kön­nte. Hawk­ing selb­st nutzt auf­grund sein­er Erkrankung an ALS ein Sprach­sys­tem, das Funk­tio­nen von kün­stlich­er Intel­li­genz bein­hal­tet. Der Sprach­com­put­er, den er mit Augen­be­we­gun­gen steuert, erset­zt seine 1985 ver­lorene Fähigkeit zu sprechen, indem er lernt, wie Hawk­ing denkt, und Worte vorschlägt, die Hawk­ing wahrschein­lich ver­wen­den würde. Man sieht also schon, dass die Tech­nik vieles pos­i­tiv verän­dern kann, wenn sie denn ver­ant­wor­tungs­be­wusst einge­set­zt wird. Deshalb sollte man der Forschung in jedem Fall offen gegenüber­ste­hen, aber immer auch mögliche Risiken oder ethis­che Bedenken berück­sichti­gen.

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