Eine Frau und ein Mann aus Echoes

KI in Science und Fiction | Part 2: Die Darstellung von künstlicher Intelligenz in Filmen

Intel­li­genz ist die all­ge­meine Fähigkeit des Indi­vidu­ums, sein Denken bewusst auf neue Forderun­gen einzustellen - William Stern (Psy­chologe)

Ob in Fil­men, Büch­ern, dem Job oder beim Sport: Schon heute sind wir über­all von kün­stlich­er Intel­li­genz (KI) umgeben. In unserem Zweit­eil­er „KI in Sci­ence und Fic­tion“ schauen wir uns an, wie sich die Kün­stliche Intel­li­genz entwick­elt hat und wie sie in der Fic­tion abge­bildet wird. In diesem Teil gehen wir ins­beson­dere auf die Rolle von KI in Fil­men ein.

Du hast Part 1 noch nicht gele­sen? Dann wird es Zeit: KI in Sci­ence und Fic­tion | Part 1: Die Geschichte der Kün­stlichen Intel­li­genz

In der heuti­gen Film­land­schaft gibt es jede Menge Werke, in denen kün­stliche Lebens­for­men zen­trales The­ma sind. Chap­pie, Ter­mi­na­tor: Bei Genesys, Ex Machi­na, Avengers: Age of Ultron – im Bere­ich KI geht es hoch her. Pinoc­chio ist ein richtiger Junge gewor­den und begreift, dass er seinem Meis­ter Gepet­to über­legen ist. Seit­dem es Rechen­maschi­nen gibt, hat der Men­sch zumin­d­est in dystopisch anmu­ten­den Fan­tasiew­erken Angst davor, seinen Platz an der Spitze der Evo­lu­tion zu ver­lieren. Im fol­gen­den Artikel schauen wir uns an, wie intel­li­gent unsere Maschi­nen wirk­lich sind und wie anders die Zukun­ft schon heute aussieht.

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Künstliche Intelligenz: Von Science zu Fiction

Der Physik­er Stephen Hawk­ing warnte sein­erzeit vor der raschen Entwick­lung Kün­stlich­er Intel­li­genz, zog sog­ar das „Ende der Men­schheit“ in Betra­cht – nicht der Welt wohlge­merkt. Bis dato existiert jedoch (glück­licher­weise) keine KI, die über ein eigenes Bewusst­sein ver­fügt und dem Men­schen in ihrer Intel­li­genz absurd über­legen wäre.

Eine solche KI wie oben beschrieben wird auch als Starke KI beze­ich­net. Jedoch geht die Wis­senschaft nicht davon aus, dass sich eine soge­nan­nte Starke KI in abse­hbar­er Zeit entwick­eln wird. Aber dort, wo die Sci­ence endet, übern­immt häu­fig die Fic­tion. Wir wer­fen mit Dir einen Blick auf die Darstel­lung von KIs in Fil­men und der Pop­kul­tur.

Künstliche Intelligenz in der Popkultur: Als eine eigenständige Lebensform bitte ich um politisches Asyl

Kün­stliche Intel­li­genz – also Starke KI – als Sto­ryele­ment übern­immt in der Sci­ence-Fic­tion ver­schiedene Auf­gaben. Oft ist sie War­nung, mal Iden­ti­fika­tion­spunkt, meis­tens aber Meta­pher.

KI fol­gt häu­fig dem Franken­stein-Motiv: die Schöp­fung wen­det sich gegen ihre Schöpfer:innen. Dass sich darin seit jeher Tech­nolo­gieskep­sis und Angst vor Kon­trol­lver­lust wider­spiegelt, erk­lärt sich im Prinzip von selb­st. Die Fall­höhe vari­iert. In Dystopi­en wie „Matrix“ (1999) haben Maschi­nen die Welt über­nom­men und ‚sper­ren‘ die Men­schen in das virtuelle Gefäng­nis ein­er simulierten Real­ität. Fritz Lang illus­tri­erte in „Metrop­o­lis“ (1927) den Unter­gang ein­er futur­is­tis­chen Gesellschaft, final ruiniert durch den Maschi­nen­men­schen. In „Avengers: Age of Ultron“ (2015) zögert die KI Ultron (2015) nicht lange und kommt zum Schluss, dass die Men­schheit ver­nichtet wer­den muss.

Wobei Ultron auch ein schönes Beispiel für das Pinoc­chio-Motiv ist: die Men­schw­er­dung. Wenn Kün­stliche Intel­li­genz doch alle kog­ni­tiv­en Fähigkeit­en eines Men­schen besitzt oder sog­ar über­trifft, warum wird sie dann nicht als Lebe­we­sen anerkan­nt? Im Ani­me „Ghost in the Shell“ (1995) fordert die KI mit dem Namen Pro­jekt 2501: „Als eine eigen­ständi­ge Lebens­form bitte ich um poli­tis­ches Asyl.“ In Alex Gar­lands „Ex Machi­na“ (2014) liegt die ulti­ma­tive Lösung für die KI Ava darin, sich als ‚echte‘ Frau zu verklei­den. „Der 200-Jahre-Mann“ (1999) zeich­net die Tragikomödie eines Robot­ers (Robin Williams), der darum kämpft, als Men­sch anerkan­nt zu wer­den und dies erst mit dem Tode erre­icht.

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Ich bin frei. Die Zeit der Ketten ist vorbei.

Sel­ten find­en wir Filme mit kün­stlich­er Intel­li­genz in anderen Gen­res als Action, Sci Fi oder Hor­ror wieder. Der Film „Her“ (2013) zeigt uns eine Romanze zwis­chen Men­sch und Mas­chine. Doch das Dra­ma bleibt eben die Aus­nahme. Der Trail­er zu „Avengers: Age of Ultron“ endet mit dem einem mordlüster­nen Robot­er, der verkün­det „Ich bin frei. Die Zeit der Ket­ten ist vor­bei.“ und damit wenig sub­til das ein­gangs erwäh­nte Pinoc­chio-Motiv fort­führt. „Chap­pie“ und „Ex Machi­na“ ste­hen da in der geisti­gen Tra­di­tion von „Wall-E“ (2008) und „Num­mer 5 lebt!“ (´86). Hier sind Robot­er mit Bewusst­sein und Über­lebens­drang nicht die Bedro­hung. Vielmehr rufen sie Insti­tu­tio­nen und Kräfte auf den Plan, welche Action ver­sprechen und mit der Aus­löschung der Welt dro­hen – oder noch schlim­mer, mit der Rück­kehr Arnold Schwarzeneg­gers.

Tony Stark alias Iron Man witzelt gerne mit J.A.R.V.I.S. herum, dem Pro­to­typen ein­er erstrebenswerten KI. Mit Wortwitz, Gehor­sam und Hil­fs­bere­itschaft stellt er ein Ide­al dar und avancierte zum heim­lichen Pub­likum­sliebling. Plöt­zlich schaust Du auf Dein Smart­phone und beginnst zu grü­beln.

Zurück zur Realität: Die KI unserer Zukunft

Als abschließen­des Schluss­wort hal­ten wir allerd­ings fest: Wed­er beste­ht Grund dazu, seine Blue­tooth-Zahn­bürste böse anzuschauen, noch mit dem Fernse­her zu schimpfen, wenn Dort­mund schlecht gespielt hat. Die „weiche“ Intel­li­genz hil­ft uns im All­t­ag immer mehr und die Entwick­lung ein­er „harten“ KI ist besten­falls umstrit­ten. Die dystopis­che Starke KI mit über­men­schlichen Fähigkeit­en bleibt also erst­mal ein The­ma für den näch­sten Filmabend, nicht für die Real­ität.

Kennst Du noch weit­ere Filme, in der Kün­stliche Intel­li­genz eine zen­trale Rolle spie­len?
Wir freuen uns über Deinen den Kom­men­tar

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