Instagram ist eine Auberginen-freie Zone

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Instagram ist eine Auberginen-freie Zone

Emo­jis sind auf dem Weg an die Spitze in der alltäglichen Kom­mu­nika­tion und erset­zen zunehmend den Kürzel-Inter­net-Slang. Kurioser­weise bleibt dabei aber auch mal ein Emo­ji auf der Strecke: Ein unschein­bares Gemüse wurde von Insta­gram auf die schwarze Liste geset­zt. 

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Sieg­mund Freud wäre stolz auf Insta­gram. Das Foto-Por­tal hat die unschein­bare Aubergine von ihrem dezen­ten Stand als Gemüse zu einem inter­na­tionalen Sexsym­bol erhoben. Dass so etwas passiert, war aber nur eine Frage der Zeit. Denn was mit Apples Ein­führung des Emo­ji-Key­boards in iOS begann, ist mit­tler­weile von einem Phänomen zu einem Stan­dard avanciert. Im Laufe der let­zten Jahre sind Emo­jis fes­ter Bestandteil ein­er inter­na­tionalen, visuellen Sprache gewor­den. Klar, dass Insta­gram diese Bewe­gung nicht ein­fach an sich vorüber ziehen lässt und jet­zt das Emo­ji-Hash­tag einge­führt hat.

Sag es mit einem Bild

Was generell für die Social Media-Plat­tform Insta­gram gilt, scheint auch für die Texte unter den Bildern zu stim­men. Laut ein­er neuen Studie der Plat­tform enthält fast die Hälfte aller Texte mit­tler­weile ein Emo­ji. Das liegt natür­lich nicht zulet­zt an der neu einge­führten Emo­ji-Hash­tag-Funk­tion, die es Usern ermöglicht, Emo­jis in einem Hash­tag zu ver­wen­den und gezielt danach suchen zu kön­nen. Statt also mit „LMAO“ auszu­drück­en wie unfass­bar witzig etwas ist, machen wir es uns noch ein biss­chen leichter und posten ein­fach einen Smi­ley mit Lachträ­nen. Und bevor es jet­zt wieder heißt „Ach, so was machen doch nur die Amis“ - Deutsch­land ist mit seinem vierten Platz auf der Liste der Emo­ji-Lieb­haber nur knapp am Trep­pchen vor­beigeschlid­dert. Anders als im Fußball sind aus­nahm­sweise mal nur die Englän­der, Fran­zosen und Finnen vor den Deutschen.

Gle­ichzeit­ig haben Insta­gram-User keine Zeit ver­schwen­det und inner­halb kürzester Zeit einzelne Emo­jis zum Kat­e­gorisieren bes­timmter Fotos ver­wen­det. Klar, eine Katze mit Herza­u­gen für kusche­lige Katzen­fo­tos, eine Spritze für Tat­tookün­stler oder Ärzte, oder eben eine Aubergine für ganz was Anderes.

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Warum, warum, ist die….Aubergine weg?

Das Gemüse-Ver­bot der Foto-Shar­ing-App ist kein Affront gegen die Aubergine als solche. Vielmehr ste­ht das im Zusam­men­hang mit dem zunehmend erschw­erten Kampf der Insta­gram-Mach­er gegen Nack­t­fo­tos und Sex­ting. Anscheinen diente die Aubergine dazu, pikante Fotos mit einem Hash­tag zu markieren und sie so schneller zu ver­bre­it­en. Um das zu ver­mei­den, hat Insta­gram das Auberginen-Emo­ji, kom­plett aus der Such­funk­tion ent­fer­nt. Das gle­iche Schick­sal ereilte bere­its den friv­olen Vorgänger, das #egg­plant Hash­tag, welch­es vor einiger Zeit den #egg­plant­fri­day zu einem vital­en Hit machte. Ob das etwas bringt, ist jedoch fraglich, da ähn­liche Gemüse-Phal­li wie die Banane nicht der Zen­sierung zum Opfer gefall­en sind. Zwar block­iert Insta­gram regelmäßig bes­timmte Hash­tags, die gefährlichen Con­tent bein­hal­ten, wie #porn, Allerd­ings fra­gen sich viele, nach welchem Auss­chlusskri­teri­um der Dienst hier vorge­ht. Mit der neuen Aktion #FREETHEEGGPLANT stellen User jet­zt die Frage, warum ein Gemüse ver­boten ist, während risikoan­fäl­ligere Emo­jis wie die Pis­tole oder auch ein lächel­nder Kothaufen weit­er­hin ok sind. Ich für meinen Teil starte dann in Zukun­ft mal eine Auberginen-Selb­sthil­fe­gruppe für miss­brauchte Auberginen.

Foto: iStock Pho­to

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